Was ist VSG aus ESG
Ein Verbundglas aus Einscheibensicherheitsglas (VSG aus ESG) gilt als sehr robustes und sicheres Glas und wird vorwiegend bei Bauvorhaben mit besonders hohen Sicherheitsanforderungen verwendet. ESG im Verbund hält Belastungen wesentlich besser Stand als andere Verbundgläser. Sollte es dennoch zu einem Bruch kommen, zersplittert die Scheibe in einzelne stumpfkantige Scherben, die durch die Folie aneinander haften bleiben. Verletzungen werden dadurch verhindert, und die Stabilität der Scheiben bleibt aufgrund des Folienverbundes weiter bestehen.
Verbundsicherheitsglas mit diesem Scheibenaufbau eignet sich daher hervorragend für den Einsatz in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kitas, Krankenhäusern und vielen anderen Orten bei denen Sicherheit eine große Rolle spielt. Klassisch findet VSG aus ESG aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen Verwendung im Bereich der Absturzsicherung.
Standardmäßig wird dieses Glas mit einer polierten Kante hergestellt. Da es sich hierbei um thermisch vorgespannte Gläser handelt müssen jegliche Glasbearbeitungen, wie Lochbohrungen oder Rundecken, vor dem Vorspannprozess abgeschlossen sein. Eine nachträgliche Bearbeitung ist nicht möglich.
Verbundsicherheitsglas aus ESG ist nicht nur in transparent erhältlich. Weitere Gestaltungsmöglichkeiten sind zum Beispiel die Verwendung von getönten Gläsern, sowie matter oder farbiger Folien.
Anwendungsbereiche von VSG aus ESG
Ein klassisches und gängiges Anwendungsbeispiel für VSG aus ESG sind Brüstungsverglasungen. Balkonbrüstungen können mit verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten montiert werden. Zum einen gibt es bodengeführte und -gehaltenen Systemprofile, bei denen das Glas mit Hilfe einer Gummidichtung in das Profil geklemmt wird. Bei dieser Befestigungsart ist auch zwingend ein Handlauf notwendig, um Schwingungen im Glas von oben und unten abzufangen.
Eine weitere Befestigungsmöglichkeit ist die Halterung mit Glasklemmen an einem vorgefertigten Pfostensystem. Dabei werden mindestens vier Glasklemmen pro Glas an den vorhandenen Pfosten angebracht. Auch bei den Klemmen gibt es die Möglichkeit zusätzlich eine Variante mit Sicherungsstift auszuwählen, um ein Abrutschen zu verhindern – gerade bei öffentlichen Bauten oft gefordert und vorgegeben. Bei dieser Variante muss das Glas zusätzlich mit Lochbohrungen versehen werden.
Bei allen Arten von Sicherheitsverglasungen, besonders im Bereich der Absturzsicherung, sind gesetzliche Vorgaben zu beachten. So gibt bei absturzsichernden Verglasungen die DIN 18065 die Mindesthöhe von Geländern nach Bauordnungs- bzw. auch Arbeitsschutzrecht vor. Bei jeglicher Absturzverglasung im privaten Bereich ist grundsätzlich eine Scheibenhöhe von 90 cm verpflichtend. Im öffentlichen Bereich liegt die Scheibenhöhe bei mindestens 1,00 m. Ab einer Absturzhöhe von 12 m gilt in beiden Fällen eine Mindesthöhe von 1,10 m.
Auch in diesen Anwendungsfällen ist es wichtig auf die Angaben und Vorgaben des Herstellers zu achten! Diese Systeme sind speziell in Abhängigkeit von ihren Höhen- und Breitenangaben berechnet und bestimmen somit auch die Glasdicke sowie die Glasbearbeitung.
Die Informationen auf unseren Seiten sind als Hinweise zu sehen, nicht als Rat oder Empfehlung. Ohne Kenntnis der genauen Ausführungsdetails, der Einbausituation, den gesetzlichen und sonstigen Bestimmungen vor Ort und dem Standard/Qualität in der Ausführung der Bauarbeiten können wir KEINE verbindlichen Empfehlungen geben. Wenden Sie sich daher bitte zwingend an ihren Architekten / Planer / Vertragspartner / Statiker, der ihnen verbindliche Antworten geben kann. Wir als Zulieferer für Glasprodukte haben grundsätzlich keinen Überblick über Ihr Bauprojekt.